Lebendige Traditionen: Das Brauchtum in Steinborn und Umgebung
Darsteller der Hl. drei Könige
Am 06. Januar ziehen die Messdiener als Heilige drei Könige verkleidet durchs Dorf und bringen den Segen zu jedem Haus. Hierbei sammeln sie für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.
Der Brauchtum Sternsinger ist die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit.
Seit Beginn haben unsere Sternsinger sehr viel eingesammelt. Bei der Sternsingeraktionen stellen wir beispielhaft das Engagement für das Kindermissionswerk vor.
Allen, die sich in der vergangenen Aktion engagiert und für das gute Gelingen beigetragen haben, sagen wir ein herzliches Dankeschön!
Fastnacht in Steinborn: Tradition, Umzüge und Karnevalsabend
Kinder ziehen an Fastnacht von Haus zu Haus und singen das Lied vom "Kleinen König"
An Fastnacht ziehen kostümierte Kinder durchs Dorf und heischen singend für sich Süßes und Geld.
Fastnachtumzüge
Einzelne Gruppen und Jecken beteiligen sich als Fußgruppe oder mit einem selbst gestalteten Mottowagen an den Fastnachtsumzügen der größeren Nachbardörfer.
Karnevalsabend
Der „Bunte Abend“, eine Kappensitzung mit anschließendem Tanz, ist auch eine gute Gelegenheit für die Steinborner Jecken, sich karnevalistisch in einer zündenden Büttenrede, einem stimmungsvollen Gesangsbeitrag oder einer anderen humorvollen Showeinlage zu präsentieren.
Den Winter vertreiben
Der erste Sonntag nach Fastnacht wird in Steinborn als „Scheefsundich“ gefeiert. An diesem Tag versammelt sich die Jugend des Dorfes, um Holz und Stroh aus dem Ort und den umliegenden Wäldern zu sammeln. Alles wird an einem der höchsten Punkte des Ortes zu einem großen Haufen aufgeschichtet.
Feuriges Ritual: Mit brennendem Kreuz und Scheiterhaufen den Winter vertreiben
Dort binden die Jugendlichen ein Kreuz aus Fichtenstangen und Stroh, das aufgestellt und bei Einbruch der Dunkelheit feierlich entzündet wird. Der lodernde Scheiterhaufen, zusammen mit dem brennenden Kreuz, soll symbolisch den Winter vertreiben und den Frühling begrüßen.
Tradition und Gemeinschaft: Das Symbol des Feuers und das gesellige Brauchtum
Das weithin sichtbare Feuer ist ein eindrucksvolles Zeichen des Brauchtums, das tief in der Dorfgemeinschaft verwurzelt ist. Im Anschluss ziehen die Jugendlichen durch den Ort, um Geld und Eier zu sammeln. Am Ende des Abends verzehren sie die gesammelten Speisen in geselliger Runde und lassen so den Tag in fröhlicher Gemeinschaft ausklingen.
Klappern für verstummte Kirchenglocken
Von Gründonnerstag bis Karsamstag übernehmen die Kinder das in dieser Zeit verstummte Kirchenläuten.
Ostertradition in Steinborn: Klappern statt Glocken und Belohnung für die Kinder
Sie gehen morgens, mittags und abends durchs Dorf und ersetzen mit ihren hölzernen Klappern und entsprechendem Gesang ("et leit Bätgloock", "et leit Mettisch") das Glockengeläut der Kirche. In der Osternacht rufen sie "stitt op, stitt op, et ass Usternoscht". Bei einem weiteren Dorfrundgang am Ostersonntag erhalten die Kinder als Dank für ihre Dienste von den Steinbornern Süßes und Bares, das untereinander aufgeteilt wird.
Der Start in die Hexennacht
Am Vorabend des 1. Mai findet auf dem Dorfplatz das feierliche Aufstellen des traditionellen Maibaums durch die Freiwillige Feuerwehr statt. Dieser Brauch hat in Steinborn eine lange Tradition und ist ein fester Bestandteil der Gemeinschaft. Der mehr als 20 Meter hohe Fichtenbaum wird sorgfältig ausgewählt und seine Spitze kunstvoll mit bunten Bändern und einem aus Ästen geflochtenen Kranz verziert. Viele Dorfbewohner versammeln sich, um dem Spektakel beizuwohnen und gemeinsam den Beginn des Frühlings zu feiern.
Hexennacht in Steinborn: Traditionelle Maibaumwache und uralte Bräuche
Die Aufstellung des Maibaums markiert zugleich den Beginn der sogenannten Hexennacht, die in der Region ebenfalls mit vielen Bräuchen und Geschichten verbunden ist. In dieser Nacht ist es üblich, dass übermütige Jugendliche aus den Nachbardörfern versuchen, den Maibaum zu fällen – ein alter Streich, der schon seit Generationen praktiziert wird. Um dieses Vorhaben zu verhindern und den Baum zu schützen, halten einige Mitglieder der Feuerwehr bis zum Morgengrauen eine Wache am Dorfplatz. Sie bewachen den geschmückten Baum mit großer Aufmerksamkeit, während andere Dorfbewohner die Nacht in geselliger Runde verbringen.
Gemeinschaft und Brauchtum: Der Maibaum als Symbol für Frühlingsbeginn und Dorfleben
Das gemeinsame Wachen, Plaudern und Feiern stärkt nicht nur den Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft, sondern sorgt auch dafür, dass der stolze Maibaum sicher bis in den Mai steht – als Symbol des Frühlings und der Lebendigkeit des Dorflebens.
Wunderschöne Teppiche
Das Fronleichnamsfest wird am 2. Donnerstag nach Pfingsten alle zwei Jahre im Nachbarort Seinsfeld im Wechsel zusammen mit der Pfarrei Gransdorf gefeiert. An diesem katholischen Festtag werden bereits früh am Morgen von Frauen und Jugendlichen aus Seinsfeld und Steinborn drei Altäre im Freien aufgebaut.
Vor den Altären legen sie in mühsamer Arbeit wunderschöne Teppiche aus zuvor in den Ortschaften gepflückten Blüten von Ginster, Lupinen, Margeriten, Flieder, Klee und vielen anderen farbigen Pflanzen aus.
Nach der Festmesse zieht die Fronleichnamsprozession durch das Dorf an den mit Fahnen geschmückten Häusern vorbei zu den einzelnen Altären. Die Prozession wird von der Chorgemeinschaft „La Musica“ und dem Musikverein aus dem benachbarten Gransdorf festlich begleitet.
In und an der Grillhütte
Seit 1976 veranstaltet die Steinborner Feuerwehr am ersten August-Wochenende das beliebte traditionelle Waldfest.
In der malerischen Kulisse der am Waldrand gelegenen Grillhütte wird über mehrere Tage hinweg bei mitreißender Musik und ausgelassenem Tanz kräftig gefeiert.
Kulinarische Höhepunkte: Schwenkbraten, selbstgebackene Kuchen und erfrischende Getränke
Die Festbesucher können sich auf köstliche Schwenkbraten vom Grill, selbstgebackene Kuchen und eine breite Auswahl an erfrischenden Getränken freuen, sodass es an nichts fehlt und sowohl Hunger als auch Durst keine Chance haben.
Hinweis:
Die Grillhütte kann ganz einfach mit einem Klick auf den unten stehenden Button reserviert werden!
Grillhütte reservieren
Der St. Martins-Umzug in Steinborn
Zum Gedenken an den heiligen Martin organisiert die Feuerwehr zusammen mit der Gemeinde jedes Jahr Anfang November den St. Martins-Umzug.
Laternenumzug: Kinder und Erwachsene feiern gemeinsam mit Musik durch das Dorf
Die Kinder des Ortes ziehen meist nach Einbruch der Dunkelheit mit selbst gebastelten Laternen zusammen mit Erwachsenen durch das Dorf und singen dabei begleitet vom Musikverein Eifelkapelle Gransdorf und der Freiwilligen Feuerwehr Martins- und Laternenlieder.
St. Martin und das feierliche Strohfeuer: Höhepunkte des Umzugs
Den Umzug führt ein als St. Martin kostümierter Reiter an. Erste Zwischenetappe ist eine außerhalb der Ortslage gelegene Anhöhe, wo das tags zuvor von Jugendlichen auf einen Haufen zusammengetragene Stroh und Geäst dem Brauch entsprechend weithin sichtbar verbrannt wird.
Leckere Wecken und geselliges Beisammensein: Ein stimmungsvolles Ende des Abends
Jedes Kind und auch so mancher Erwachsener erhält vom St. Martin einen schmackhaften Wecken. Zum Ausklang des Abends findet im Gemeindehaus ein gemütliches Beisammensein mit großer Verlosung bei warmem Kakao, knackigen Würstchen und leckerem Glühwein statt.
Eine Dorfgemeinschaft, die feiern kann
Ebenfalls Anfang November wird die Hubertuskirmes im Dorfgemeinschaftshaus gefeiert. Dieses traditionelle Fest zieht nicht nur die Bewohner von Steinborn an, sondern auch viele Gäste aus den umliegenden Dörfern und Städten, die das besondere Ambiente und die herzliche Gastfreundschaft genießen möchten.
Die Kirmes bietet eine wunderbare Gelegenheit, alte Bekannte zu treffen und neue Freundschaften zu schließen. Jung und Alt aus Nah und Fern können bei flotter Musik in gemütlicher Atmosphäre ihr Tanzbein schwingen. Das abwechslungsreiche Programm umfasst neben dem Tanzen auch verschiedene Spiele und Aktivitäten, die für jede Altersgruppe geeignet sind.
Kulinarische Köstlichkeiten, wie regionale Spezialitäten und erfrischende Getränke, runden das Fest ab und sorgen dafür, dass es an nichts fehlt. Die Hubertuskirmes ist somit nicht nur ein Highlight im Veranstaltungskalender der Gemeinde, sondern auch ein schöner Anlass, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und gemeinsam fröhliche Stunden zu verbringen.
Nikolaus mit seinem Knecht Rubrecht: Eine alte Eifeler Tradition
Am Vorabend des Nikolaustages besucht der St. Nikolaus zusammen mit seinen Engeln und in Begleitung des Knecht Ruprechtes die kleineren Kinder.
Diese besondere Tradition ist tief in der Eifeler Kultur verwurzelt und bringt nicht nur Aufregung, sondern auch eine Atmosphäre der Vorfreude in die Häuser. Während seines Besuchs spricht der Nikolaus so manches Lob und vereinzelt auch Tadel aus, um den Kindern die Bedeutung von Gutem Benehmen und Anstand näherzubringen.
Die braven Kinder werden für ihr gutes Verhalten mit kleinen Geschenken belohnt, die oft aus Süßigkeiten, Nüssen und kleinen Spielzeugen bestehen.
Dieses liebevolle Ritual stärkt nicht nur den Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft, sondern schafft auch bleibende Erinnerungen an die Kindheit.
Der Nikolausbesuch ist somit nicht nur eine feierliche Veranstaltung, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, Werte wie Freundlichkeit und Respekt zu vermitteln.