Forst und Jagd: Tradition und Nachhaltigkeit im Steinborner Wald
Der Gemeindewald als Wirtschaftsfaktor
Der Steinborner Wald ist seit jeher von besonderer Bedeutung für den Ort und seine Bewohner. Mit einer Fläche von rund 650 ha ist er eine der größten im Eigentum einer Gemeinde stehende Waldfläche im Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Den höchsten Waldflächenanteil nimmt mit 40% die Buche ein. Es folgen Fichte (37%), Douglasie (9%) und Eiche (8%). Der jährliche Holzeinschlag beträgt etwa 4.400 Festmeter und stellt mit Abstand die größte Einnahmequelle für den kleinen Ort dar.
Jährlich werden für die Bürger der Gemeinde ca. 500 Festmeter Brennholz bereitgestellt. Die intensive Nutzung von Brennholz rührt daher, dass in Steinborn die Bürger nach einer uralten Satzung ein sogenanntes Holznutzungsrecht von der Gemeinde erwerben können. Die Bürger, die im Besitz dieses Nutzungsrechtes sind, erhalten eine bestimmte Menge an Brennholz zu sehr günstigen Preisen. Damit trägt der Gemeindewald wesentlich zur günstigen Versorgung der Steinborner mit Wärmeenergie bei.
Nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung
Der Wald ist Teil des Landschaftsschutzgebietes zwischen Ueß und Kyll und eines Fauna-Flora-Habitat-Gebietes (FFH-Gebiet „Kyllberg und Steinborner Wald“). Er wird nachhaltig und naturnah bewirtschaftet.
Der Gemeindewald ist nach „Pan European Forest Certification (PEFC)“ unabhängig zertifiziert, die Holzprodukte werden deshalb mit dem PEFC-Siegel verkauft. Der Wald ist nicht nur Quelle für den nachwachsenden Rohstoff Holz. In ihm entspringen zahlreiche Bäche und Quellen. Genannt seien hier der Fischbach und der Keppelbach.
Vier Forstwirte und ein Künstler
Seit 2009 haben sich die Gemeinde Steinborn, die Gemeinde Fließem, der Zweckverband Flugplatz Bitburg sowie die nahegelegene, weltbekannte Bierstadt Bitburg im Forstrevier Bitburg-Steinborn zusammengeschlossen. Das Forstrevier wird von einem gemeinsamen kommunalen Revierförster betreut, der für die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes verantwortlich ist.
Tradition und Kunst im Steinborner Wald
Nach dem Ersten Weltkrieg fanden bis zu 40 Waldarbeiter im Steinborner Wald Lohn und Brot. Heute besteht das Team im gemeinsamen Forstrevier aus vier Forstwirten, die entweder bei der Stadt Bitburg oder der Gemeinde Steinborn angestellt sind.
Einer dieser Forstwirte ist Michael Großmann, der bereits im Alter von 14 Jahren seine berufliche Laufbahn im Forstwesen begann. In den letzten Jahren hat er seine Leidenschaft für die Holzschnitzkunst entdeckt und verwandelt mit viel handwerklichem Geschick und seiner Motorsäge Holz in kunstvolle Skulpturen aller Art.
Kontakt Revierförster:
Otmar Koch
Stadtverwaltung Bitburg
Forstrevier Bitburg - Steinborn
Im Wingertsberg 22
54636 Rittersdorf
Telefon/Fax: 06561/4813
e-mail: mailto:
Gesunder Wildbestand im Jagdbezirk Steinborn
Der Jagdbezirk Steinborn erstreckt sich über eine Fläche von 1.130 Hektar und gehört damit zu den 50 Revieren der Rotwildhegegemeinschaft Salmwald. Er ist nach dem Staatswald Meisbrück-Salm-Weidenbach der zweitgrößte Jagdbezirk in dieser Region.
Dieser artenreiche Bezirk bietet nicht nur Lebensraum für Rot- und Rehwild, sondern auch für Schwarzwild sowie die scheue Wildkatze und den seltenen Rotmilan. Die vielfältige Flora und Fauna des Steinborner Waldes schafft optimale Bedingungen für einen gesunden Wildbestand.
Attraktive Jagdmöglichkeiten im Steinborner Revier
Das Steinborner Jagdrevier erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit innerhalb der Jägerschaft. Die Kombination aus ausgedehnten Waldflächen und einem stabilen, gesunden Wildbestand macht das Gebiet zu einem attraktiven Ziel für passionierte Jäger. Die nachhaltige Jagd und der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen sind hierbei von zentraler Bedeutung, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und die Artenvielfalt zu schützen.
Durch regelmäßige Wildbestandszählungen und die Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen wird sichergestellt, dass der Wildbestand nicht nur stabil bleibt, sondern sich auch weiterentwickeln kann. So trägt das Steinborner Jagdrevier aktiv zum Schutz und Erhalt der heimischen Tierwelt bei.
Steinborn jagdlich geprägt
Die Bedeutung von Forst und Jagd für die Gemeinde wird an vielen Stellen im Ort deutlich. So ist zum Beispiel im Gemeindewappen im oberen Schildteil ein Jagdhorn abgebildet.
Auch die Steinborner Filialkirche ist jagdlich geprägt, denn ihr Schutzpatron ist der Hl. Hubertus. Seit dem Mittelalter wird die Legende erzählt, nach der Hubertus auf der Jagd von einem prächtigen Hirsch mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde. Deshalb wird Hubertus als Schutzpatron der Jagd angesehen.
Im Vereinsraum des im Jahr 1956 erbauten Dorfgemeinschaftshauses befindet sich seither ein Wandgemälde des als Eifel-Maler bekannten Steinborner Klaus Gerhards, welches mehrere Forstarbeiter aus der Gemeinde zusammen mit dem Förster bei der Stammholzernte zeigt.